Mit der These „Die Welt ist fertig gebaut“ startet Roland Gruber, Zukunftsraumentwickler und Gründer von nonconform, in den Dialog mit bauchplan ).(. Haben wir fertig gebaut? Wenn ja, was folgt daraus und was bedeutet das für unsere Profession? 2004 veröffentlichte das Grazer Architekturmagazin GAM eine Karte von Europa als Stadt. Gilt das Prinzip der Urbanisierung heute bereits weltweit? Wenn dem so ist, stünde der Baubranche und mit ihr der Planerschaft ein großer Wandel unmittelbar bevor.
Unsere Aufgabe ist es, bestehende Strukturen, Gebäude und Freiräume aufzuwerten und nichts mehr zu bauen, schon gar nicht auf der sogenannten grünen Wiese. Den Abriss bezeichnet Martina Baum, Direktorin des Städtebau-Instituts und Professorin für Stadtplanung und Entwerfen an der Universität Stuttgart als energetischen Supergau. Roland Gruber fordert daher eine Umbaukultur anstelle der Baukultur innerhalb einer von der Berliner Städtebauforscherin Mary Dellenbough-Losse titulierten Genuggesellschaft. Was bedeutet das für aktuelle und künftige Planungsaufgaben? Welche Auswirkungen auf den Umgang mit Materialien und den sich verknappenden Ressourcen lassen sich daraus ableiten?