G+L – gastkuratiert

G+L – gastkuratiert
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2020 verantwortete das Berliner Büro Topotek 1 als erstes Büro in der Geschichte der Garten+Landschaft die inhaltliche Federführung der G+L 07/20. Die erste gastkuratierte Ausgabe der G+L war geboren. Und weil‘s so schön war, geht es 2021 mit der gastkuratierten Ausgabe einfach weiter. Dieses Jahr übernimmt das Büro bauchplan ).( (München, Wien, Köln) die Gestaltung der Juli-Ausgabe.

 

Monat für Monat, Jahr für Jahr machen wir uns in der Redaktion Gedanken, mit welchen Inhalten wir unsere Hefte füllen – darüber, was unsere Leser*innen interessiert. Wir beobachten, wo neue Projekte entstehen; schauen, wer einen Wettbewerbsgewinn mit nach Hause trägt; sind da, wenn eine Gartenschau eröffnet und diskutierten Dinge, die die planenden Disziplinen im Planungsalltag bewegen.

Doch warum den Spieß nicht einfach einmal umdrehen? Welches Heftthema würde ein Planungsbüro wählen, und mit welchen Inhalten würde es die leeren Seiten einer Ausgabe der Garten + Landschaft füllen? Wie würde sich die Handschrift eines Büros im Layout wiederfinden? Auf dieses Abenteuer ließen wir uns als Redaktion 2020 das erste Mal ein.

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Topotek 1 gastkuratierte 2020 die erste G+L

 

Im Juli 2020 gaben wir dann zum ersten Mal in der 131-jährigen Geschichte der G+L das redaktionelle Zepter ab. Das Berliner Büro Topotek 1 begeisterte sich sofort dafür, die Ausgabe zu kuratieren. Mit der noch bis Ende August 2021 amtierenden Direktorin des Kunsthauses Graz, Barbara Steiner (danach Direktorin der Bauhaus Stiftung), holten sich die beiden Büropartner Martin Rein-Cano und Lorenz Dexler kompetente Unterstützung.

Was daraus resultierte? Ein starkes und sehr pinkes Heft mit einem ausgiebigen und mäandrierenden Gespräch zwischen Topotek 1 und Barbara Steiner zum Verhältnis von Landschaftsarchitektur und Kunst.

Hier erfahren Sie mehr zur Topotek 1-Ausgabe und hier können Sie sie erwerben.

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bauchplan ).( gastkuratiert 2021 die G+L

 

Ende 2020 begannen die Vorbereitungen für die zweite gastkuratierte Ausgabe der G+L. Das Planungskollektiv bauchplan ).( war seitens der G+L Redaktion die erste Wahl und die Planer*innen mit Sitz in München, Wien und Köln sagten sofort zu.

Was uns an bauchplan ).( fasziniert: Das Büro lässt sich in keine Schublade stecken. bauchplan ).( bearbeitet vielseitige Projekte und steht für intelligente Ansätze, die raumplanerische und lokalspezifische Lösungen auf aktuelle Herausforderungen wie Klimawende, Inklusion oder Flächenkonkurrenz finden. bauchplan ).( steht sowohl in seiner Arbeitsweise als auch in seinen Projekten immer für seine Überzeugungen ein. Und auch die gastkuratierte Ausgabe spiegelt diese Leidenschaft wider, aber auch die für bauchplan).( typische Arbeitsweise, Klassisches aufzubrechen und vollkommen anders zu machen als alle anderen.

Bekannt ist bauchplan ).( für seine mehrfach prämierten Projekte wie das Wohnbauprojekt „wagnisART“ (ausgezeichnet mit dem Städtebaupreis 2016). Das Kollektiv war außerdem für den Entwurf „fish n‘chips: escape from the urban hustle-bustle“ für den Londoner Highline-Park (erster Preis beim Ideenwettbewerb) verantwortlich. Münchner*innen erinnern sich bestimmt auch an das Gespräch über eine Seilbahn. Sie sollte den Münchner Norden besser an das Verkehrsnetz anbinden – auch daran war bauchplan ).( beteiligt.

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Die Profession muss lauter werden

 

Das Landschafts- und Stadtplanungsbüro bauchplan ).( versteht sich also als interdisziplinäres Kollektiv, als Schnittstelle zwischen Raum und Gesellschaft. Ihre Entwürfe und Planungen sind klimagerecht und von soziologischer Nachhaltigkeit geprägt.

Als Gastkurator*innen der G+L erkennt bauchplan ).( die Chance, mit seiner Ausgabe etwas zu bewegen: Deshalb entschied sich das Büro dafür, mit ihrer gastkuratierten G+L einen Handlungsaufruf zu starten. Mit „ACT NOW!“ mahnt bauchplan ).( die planenden Disziplinen, mehr Raum einzunehmen: Wie kann es sein, dass jeden Tag Themen in den Medien präsent sind, die mit Planung zu tun haben, dass aber kaum jemand weiß, wer Landschaftsarchitekt*innen und Stadtplaner*innen überhaupt sind? Außerdem könnten die planenden Disziplinen – laut Meinung von bauchplan ).( – kompromissloser nachhaltig sein, innovativere und klimagerechtere Konzepte entwickeln – und sich endlich etwas trauen.

Mit dieser Botschaft im Hinterkopf sprach bauchplan ).( für die gastkuratierte G+L mit zahlreichen Planer*innen aus aller Welt, aber auch mit fachfremden Personen. Das Kollektiv führte 70 Interviews zu deren persönlichen und beruflichen Herausforderungen in Bezug auf eine lebenswerte Umwelt, und fragte nach ihren Strategien etwas zu bewegen. Man sprach über Visionen, Wünsche und Forderungen in Bezug auf die Klimakrise an die Planungsprofession.

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Webmagazin im Rahmen der gastkuratierten G+L

 

Aus diesen Gesprächen entstanden schlussendlich Statements. Und darin besteht auch das Heftkonzept des Kollektivs. bauchplan ).( lässt in seiner Ausgabe seine Gesprächspartner*innen zu Wort kommen und gibt der Profession damit die Möglichkeit, die Stimme zu erheben. Gleichzeitig möchte bauchplan ).( mit seiner Botschaft ein Bewusstsein schaffen. Nach der Lektüre sollen Planer*innen keine Gründe mehr dafür finden, nicht zu handeln.

Und dieses Engagement – egal ob seitens Topotek 1 oder von bauchplan ).( – spiegelt am Ende des Tages die Idee der gastkuratierten Ausgabe wider: Als Fachmagazin haben wir mit der G+L die Möglichkeit eine Plattform für wichtige und zentrale Inhalte zu schaffen. Topotek 1 nutzte diese Plattform vergangenes Jahr, um ein Thema zu beleuchten, das sonst vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit in den planenden Professionen erhält – die Kunst. bauchplan ).( hingegen startet mit ihrer G+L-Ausgabe einen ganzen Handlungsaufruf.

Die gastkuratierte Ausgabe zielt nicht darauf ab, ein einzelnes Büro besonders hervorzuheben oder zu promoten. Es geht darum, die Themen, die die planenden Diszplinen tagtäglich bewegen medial hervorzuheben und zur Diskussion zu stellen.

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Text: Redaktion G+L